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Montag, 25. Mai 2020

Im Interview mit Marie Grasshoff [Gemeinschaftsinterview]

[WERBUNG] Heute bringe ich euch ein ganz wunderbares Interview mit, welches in Zusammenarbeit mit Sarah von Luebbe und weiteren wundervollen Bloggern entstanden ist. Ich habe sie natürlich verlinkt.  Ein riesen Dankeschon an den Verlag, dass ich an der Aktion teilhaben durfte und ebenfalls danke an Marie, für die Beantwortung all unserer Fragen. 

Wir durften der fantastischen Marie Grasshoff Fragen rund um Neon Birds stellen, welches bereits im November 2019 erschienen ist. Ich hab das Buch verschlungen und freue mich einfach wahnsinnig auf Band 2, welcher am 29.5.2020 erscheint. Eine klare Empfehlung an euch, dieser Reihe eine Chance zu geben! Sie ist der hammer! Okay, zumindest Band 1 war hammer, aber ich glaube der Rest wird mindestens genau so gut!

Um eure Vorfreude noch ein wenig zu steigern, oder euch die Reihe ans Herz zu legen, gibt es heute für euch dieses tolle Interview. Viel Spaß!


Sarah (Community Managerin, Bastei Lübbe):
Liebe Marie,
wir haben viele spannende Fragen von unseren Bloggern zu dir und deinem neuen Buch „Neon Birds“ erhalten. So viele, dass wir uns dazu entschieden haben, ein großes Interview mit allen zusammen anzubieten. Schön, dass du auch Lust hast bei unserem Gemeinschaftsinterview mitzumachen. Möchtest du uns zum Einstieg vielleicht einmal erzählen, wie ein typischer Schreibtag bei dir aussieht? Bist du gewissenhafte Plotplanerin oder liebst eher das „kreative Chaos“?

Marie:
© Marie Grasshoff
Hallo Sarah und hallo alle zusammen! Ich freue mich riesig, dass so viele tolle Blogger Interesse an einem Interview haben und entschuldige mich, dass es dieses Mal wirklich lange gedauert hat. Meine Verspätung hatte aber auch einen guten Grund: Ich habe den dritten Teil der Neon Birds Reihe, Beta Hearts, beendet! Das zeigt glaube ich schon ganz gut, wie ich bin, wenn ich schreibe. Dann vergesse ich nämlich alles um mich herum, bis ich es geschafft habe, die Idee zu „Papier“ zu bringen. (Manchmal vergesse ich sogar zu essen, haha.)

Ein typischer Schreibtag beginnt (ganz klassisch) bei der Kaffeemaschine und geht auf meiner Couch weiter. Ich schreibe am Laptop und sitze eigentlich so gut wie nie am Schreibtisch. Dann starte ich damit, erst einmal meine Mails abzuarbeiten, mir einen Plan für den Tag zu erstellen und loszulegen. Meist schreibe ich, bis ich ins Bett gehe. (Und manchmal treffe ich mich auch mit Freunden bei PlayStation. Dann spielen wir immer eine Runde Dead by Daylight und schreiben wieder für 45 Minuten. Das liebe ich auch!)

Wenn ich gerade nicht total vertieft an einem Buch arbeite, gibt’s natürlich andere Autoren-Aufgaben zu erfüllen. Sowas wie Marketing (Instagram, Website, Patreon), Planungsaufgaben, Exposés schreiben, Lektorate und so weiter stehen auch so gut wie immer an.
Zu guter Letzt bin ich, auch wenn mein Leben von außen manchmal chaotisch wirken mag, ein super genauer und strukturierter Planer beim Schreiben! Bevor ich nicht alles über mein Buch, meine Charaktere und die Handlung weiß, kann ich nicht anfangen zu schreiben. Alles ist gesammelt in Tabellen, Übersichten bei OneNote und so weiter, sodass ich beim Schreiben nicht noch Dutzende von Problemen lösen und Plotlöchern flicken muss – sondern einfach schreiben kann.




Astrid (Letannas Bücherblog):
Hast du Beta-Leser? Wie suchst du sie aus? Inwieweit haben diese Einfluss auf deine Texte?

Marie:
Ja, ich habe meistens Testleser für meine Projekte, wenn es zeitlich passt! Sie bekommen meine Bücher meistens, nach dem ersten Lektoratsdurchgang, sodass ich ihre Anmerkungen und Gedanken noch in meine Überlegungen mit einfließen lassen kann, bevor ich das Buch im zweiten Lektoratsdurchgang noch einmal überarbeite. Die Meinung der Menschen, die ich aussuche, bedeutet mir natürlich sehr viel, deswegen haben sie durchaus Einfluss auf meine Texte. Leser sehen die Texte ja noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive als ich und entdecken dadurch oft Details, die mir so gar nicht aufgefallen waren. Das hilft total.
Außerdem helfen Testleser-Meinungen auch dabei, mich auf künftige Rückmeldungen von Lesern vorzubereiten, weil ich einen genauen Überblick darüber habe, welche Charaktere zum Beispiel gut ankommen und welche weniger.
Meine aktuellen Testleser für Neon Birds habe ich einmal in einer Instagram-Umfrage ausgesucht. Mit vielen hat die Zusammenarbeit richtig toll geklappt und wenn das so ist, dann frage ich sie natürlich auch für kommende Projekte an. Kann aber immer sein, dass jemand auch mal keine Zeit hat – und ich deswegen nochmal irgendwann öffentlich suche. 




Eva (Bücherfansite):
Deine Bücher sind bisher recht unterschiedlich. In welcher Handlung würdest du am liebsten leben wollen? Oder gibt es vielleicht eine Figur, die sogar von dir selbst inspiriert ist? 

Marie:
Hui, gute Frage! Ich denke, wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich wohl am liebsten in der Neon Birds Welt leben. Diese Welt ist zwar auch nicht nur gut, aber es ist auf jeden Fall eine Version einer Welt, die schon viele Fortschritte gemacht hat und an der sich beispielsweise umwelttechnisch und gesellschaftlich einige sehr gute Muster etabliert haben.
Meine Figuren sind nie von mir selbst inspiriert, aber natürlich trägt jeder Charakter viel vom Autor selbst. Die „Guten“ kämpfen für Ansichten, hinter denen ich meistens stehe, selbst die „Bösen“ haben oft Motive, die ich nachvollziehen kann. So hat jede Geschichte viel von mir, auch ohne dass ich mich selbst hineinschreibe.
Oft beeinflussen und inspirieren meine Geschichten mich sogar mehr als ich sie, habe ich das Gefühl. Die Recherche zur Neon Birds Welt hat mich zum Beispiel dazu gebracht, selbst viel umweltbewusster zu leben und mich sogar vegetarisch/vegan zu ernähren.




Welches ist dein persönlichstes Buch und warum? 

Marie:
Alle meine Bücher sind sehr persönlich und tragen einen großen Teil von mir selbst in sich, denke ich. Immer, wenn ich in alten Texten von mir lese, spüre ich genau, wie ich mich gefühlt habe, als ich bestimmte Szenen geschrieben habe. „Neon Birds“ ist ein sehr persönliches Buch, auch wenn‘s eigentlich eine ziemlich abgefahrene Geschichte ist. Hinter der Handlung geht es hier ganz viel darum, was einen Menschen überhaupt ausmacht, warum Menschen so sind wie sie sind und was echte Stärke auszeichnet.
Solche Elemente – also Dinge, über die ich mir Gedanken mache und die mich berühren – haben all meine Bücher. Deswegen ist jedes Einzelne sehr persönlich für mich.




Afra (Afra Rhein):
Welchen Charakter aus deinen eigenen Büchern möchtest du einmal persönlich treffen und wieso?

Marie:
Ach, das ist schwer, ich würde sie so gern alle mal treffen. Ich würde gern alle Leute aus Neon Birds treffen und sie alle mal ordentlich drücken! Mit dem Cast aus „Die Schöpfer der Wolken“ würde ich gern mal Abenteuer erleben. Nur aus „Kernstaub“ würde ich wohl niemanden treffen wollen. Die haben alle sehr eigene Probleme und vielen von denen möchte ich lieber nicht im Dunkeln begegnen, haha! 




Franka (Lovely Bookuniverse):
Wie ist die Idee von „Neon Birds“ entstanden?

Marie:
Das ist total die lustige Geschichte! Mein Buch „Die Schöpfer der Wolken“ spielt in Shanghai und um die Recherche für das Buch zu beenden, bin ich mit meinem Freund und Kollegen Alexander Kopainski spontan dorthin gereist. Auf unserer Reise durch Shanghai sind wir an einem total schönen Park vorbeigekommen, haben uns dort an einen Teich gesetzt und einen Kaffee getrunken.
Da kam ein Mann auf uns zu, der uns in Englisch fragte, ob er uns was erzählen darf. Wir sind beide zu höflich, um so jemanden abzuweisen, also hat er sich zu uns gesetzt und hat super lange geredet. Darüber, dass viele Chinesen eigentlich Roboter sind, die von der Regierung ferngesteuert werden. Bestimmt 20 Minuten hat er darüber geredet und das mit einer Leidenschaft, dass es sogar irgendwie richtig interessant und faszinierend war. Und da kam mir die Idee für Neon Birds: Fernsteuerbare Zombies? Wie cool das wäre.
Vereint habe ich das mit der Idee zu einem Supersoldaten mit Maschinenkörperteilen, die ich schon länger mit mir herumgetragen habe. Und so war die Idee zu Neon Birds geboren.
Und das witzigste ist: Als wir ein Jahr später nochmal in Shanghai in demselben Park waren, haben wir den Mann sogar nochmal getroffen! In einer Stadt mit 24 Millionen Einwohnern schon ein echtes Wunder! :D




Yvonne (Nicht noch ein Buchblog):
Warum spielt die Geschichte im Jahr 2101 in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft? Schließlich liegen nur knapp 80 Jahre zwischen der heutigen Zeit und „Neon Birds“. Warum hast du dich für diese Zeitebene entschieden?

Marie:
Ja, es ist gar nicht so weit weg, aber wenn man bedenkt, wie schnell sich unsere Welt entwickelt, ist es auch gar nicht so unrealistisch. Allein im zwanzigsten Jahrhundert gab es so viele Erfindungen, die unsere Welt für immer verändert haben. Die Art, in der wir inzwischen miteinander im Internet vernetzt sind, konnte man sich vor 80 Jahren noch nicht einmal vorstellen. Das Internet hat unsere Welt so rasant gemacht und so geprägt. Und das ist nur eine von vielen technologischen Errungenschaften des letzten Jahrhunderts.
Deswegen muss man meiner Meinung nach gar nicht so weit in die Zukunft gehen, um solche Zukunftsszenarien wie in Neon Birds spinnen zu können! 




Sinah (Pink Mai Books):
Die Welt in "Neon Birds" ist dem Genre des Solarpunk zugeordnet und somit sind die futuristischen Städte auch sehr grün und naturverbunden angelegt. Ein interessanter Blick in die Zukunft in Verbindung mit einem Militärstaat, welcher oftmals eher grau und trist dargestellt wird, macht die Geschichte gleich noch spannender. Die Verbindung von Militärstatt und utopischer grünen Welt wirkt im ersten Moment aber eher gegensätzlich. Was hat dich dazu bewegt, diese Themen zu kombinieren?

Marie:
Tatsächlich kann ich gar nicht so viel dazu sagen, ohne zu spoilern, denn das, was dahinter steht, ist ein wichtiger Teil dessen, worauf am Ende alles hinausläuft. Aber ich denke, wenn man das Ende von Teil 3 gelesen hat, ist die Antwort auf diese Frage sehr klar.




Elisa (Bookish Pengu):
Wie bist du überhaupt auf die Namen für deine Charaktere gekommen?

Marie:
Gute Frage, viele habe ich mir einfach ausgedacht. Ich suche mir Namen gern weniger nach der Bedeutung, sondern nach dem Klang aus. Okijen mochte ich, weil es „bold“ aber auch irgendwie nett klingt, durch das j und das i. Flover mochte ich, weil die Bezeichnung für eine Blume nur schwer zu einem Special Agent passt und ich solche Kontraste mag.
Wenn ich also Namen recherchiere, schaue ich meist ewig auf Baby-Vornamenseiten herum und wenn ich nichts finde, bei dem ich auf den ersten Blick denke „Das ist es“, würfle ich meistens Klänge und Buchstaben zusammen, die ich irgendwie mag. (Total komisch, haha.)




Sabrina (Bee's Bookworld):
Wenn du einen der „Neon Birds“ Protagonisten aus dem ersten Band als besten Freund/beste Freundin wählen müsstest, wer von den vieren wäre es?

Marie:
Hui, schwierig. Flover und Luke fallen weg, die sind ja schon beste Freunde untereinander. Da ist kein Platz mehr für mich ;) Okijen ist ein mutiger aber eigentlich emotional super vorsichtiger Mensch, damit kann ich persönlich immer etwas schlecht umgehen. Ich denke also, ich würde Andra wählen! Sie ist empathisch, neugierig und klug. Ich denke, wir hätten mega viel Spaß zusammen und viel zu Reden.



Ela (Addicted2Books):
Fühlst du beim Schreiben mit deinen Protagonisten mit? 

Marie:
Eindeutige Antwort: Ja! Ich denke, als Autor muss man einfach empathisch sein und mit den Charakteren fühlen, um Emotionen wie Liebe, Angst, Freude und so weiter auch richtig beschreiben zu können. Wenn ich es nicht fühle, beim Schreiben, kommen die Gefühle vermutlich erst recht nicht beim Leser an.
Deswegen ja, ich fühle mit. Ich lache, weine, habe Angst und bin manchmal auch ziemlich überwältigt von meinen Gefühlen beim Schreiben!




Sarah (Community Managerin, Bastei Lübbe):
Ich habe „Neon Birds“ wahnsinnig gerne gelesen und freue mich schon auf die nächsten beiden Teile. Was dürfen wir denn erwarten? Wenn du magst, darfst du auch gerne in Songtiteln antworten ;)

Marie:
Vielen lieben Dank! Und haha, was für eine coole Frage! ;)
Ich versuchs mal mit Songs aus der Neon Birds Playlist!

Cyber Trips
„Keep on Running” – Andy Bull
„Darkest Hour“ – Lyves
“(o) Kami” – Retro Stefson

Beta Hearts
“Perfect Darkness” – Fink
“Life Itself” – Glass Animals (Album: How to be a Human Being, haha!)
“How the feet touch the ground” – My Awesome Mixtape




Sarah (Community Managerin, Bastei Lübbe):
Das Interview wird allen Blogs zur Verfügung gestellt, die uns eine Frage an Marie Grasshoff zugeschickt haben. Vielen Dank für eure Begeisterung für „Neon Birds“. Und vielen Dank an dich Marie für das Interview! 

Marie: 
Von meiner Stelle aus auch vielen Dank für das tolle Interview! Die Fragen waren mega spannend und richtig abwechslungsreich. Bis zum nächsten Mal und wir lesen uns! :)
Eure Marie!



Ich hoffe, dass euch das Interview Spaß gemacht hat und der ein oder andere Neon Birds in die Hand nehmen wird und ganz viel Spaß mit dem Buch haben wird.

Eure,





1 Kommentar:

  1. Schönen guten Morgen,

    ich hab deinen Beitrag heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt! Ein tolles Interview :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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