Schreibstil vs. Übersetzung
Von
Sinah
Am
August 27, 2017
In
Themenbeitrag
Halli Hallo!
Nach knapp zwei Wochen (oder waren es doch mehr...) melde ich mich mal wieder. Ich bin gut in Australien angekommen, aber einen Beitrag dazu schreibe ich noch die Tage. Das hatte ich schließlich versprochen.
Auf das Thema des heutigen Posts kam ich durch ein Gespräch mit meiner Gastmutter. Sie erzählte mir von einer Bekannten, welche einen sehr interessanten Job hat. Sie spricht Chinesisch (oder war es Japanisch...) und hat die Aufgabe ein Buch in der Originalsprache zu lesen und dann noch mal die Übersetzung. Dabei kontrolliert sie nicht, ob es sprachliche Fehler gibt sondern viel mehr, ob die Bedeutung des Buches erhalten bleibt. Die Botschaft die der Autor senden möchte, sollte schließlich auch in einer anderen Sprache noch stimmen. Ich finde das super interessant und meine Gastmutter möchte mir mal ihre Kontaktdaten geben. Vielleicht kann ich ihr ein paar Fragen stellen und die Antworten mit euch teilen.
Als wir nun so über die Übersetzung von Büchern sprachen, fragte ich mich, ob ich nun bei einer Rezension eher den Schreibstil des Autors bewerte oder doch den des Übersetzers. Denn dieser spielt ebenfalls eine enorm wichtige Rolle. So habe ich erfahren, dass Bücher mal Satz für Satz übersetzt werden und manchmal sogar nur im übertragenen Sinne, sprich die Sätze können ganz anders sein. Bisher habe ich mir nie viel Gedanken über die Übersetzung gemacht, aber vielleicht sollte ich das.
Ich denke die Übersetzung eines Buches ist nicht einfach, schließlich muss vieles beachtet werden. Der Inhalt muss gleich bleiben, die Bedeutung oder die Botschaft, der Schreibstil des Autors und dann muss es natürlich auch einfach zu lesen sein und spannend. Nicht umsonst stehen die Übersetzer im Buch. Auch sie haben Anteil an dem Buch und sicherlich Urheberrechte an ihrem übersetzten Text. Wobei ich das nur mutmaßen kann.
Sie investieren so viel Arbeit in ein Buch, doch in der Rezension wird meistens nur vom Schreibstil des Autors gesprochen. Natürlich ist es für uns nicht einfach, denn nur selten lesen wir ein Buch in der Originalsprache und anschließend noch auf Deutsch, um es dann zu vergleichen. Daher ist es wohl auch nicht einfach auf die Übersetzung einzugehen. Fehler wiederum, fallen uns meistens schnell auf - doch was ist mit den positiven Aspekten. All die Mühe, die Zeit, den Aufwand, welcher der Übersetzer in das Buch steckt? Das Buch wird nicht einfach nur übersetzt, es muss verstanden werden. Die Gefühle, Emotionen und Botschaften entschlüsseln und wieder verschlüsseln.
Der Autor bekommt das meiste Lob - was natürlich auch gerechtfertigt ist. Er oder sie hat das Buch schließlich geschrieben.. aber sollte der Übersetzer nicht auch einen kleinen Anteil abbekommen?
Ich glaube es ist schwierig, den Übersetzungsstil angemessen zu bewerten, wenn man das Original nicht kennt. Aber ich hab mir fest vorgenommen zumindest die Übersetzer ab jetzt bei den Infos des Buches zu nennen. Ich finde, dass ihre Arbeit oft nicht so sehr im Mittelpunkt steht und eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Sie ermöglichen es uns, all die tollen Bücher aus der ganzen Welt zu lesen!
Was denkt ihr zu dem Thema? Bezieht ihr euch in euren Rezensionen auf die Übersetzung? Bewerten wir vielleicht unter Schreibstil doch auch den Übersetzungsstil?
Ich bin gespannt auf eure Meinung!
Eure,