Hallööchen =)
Heute habe ich euch das Autoreninterview mit der lieben Shanti M.C. Lunau mitgebracht :)
Neben dem Autoreninterview hat sie sich auch im Autorenalbum verewigt! Wer sich gerne mal ihren Beitrag anschauen möchte kann diesen HIER finden :)
Aber nun mal zum Interview ;)
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F: Hallo Shanti, magst du dich den Lesern einmal vorstellen?
A. Na klar, gerne. Also, ich heiße Shanti Lunau (und da ich es oft gefragt werde: Das ist kein Pseudonym!) und bin 22 Jahre jung. Derzeit studiere ich Theaterwissenschaften und deutsche Philologie, wobei ich ehrlich sagen muss, dass es spannender klingt, als es ist. Zumindest für mich. Mir fehlt da einfach die Praxis. Eigentlich möchte ich Schauspiel studieren, aber jeder, der schon einmal bei einem Vorsprechen war, weiß, wie hoch die Chancen sind, genommen zu werden. Nämlich so gut wie gar nicht. Da kannst du auch einfach die falsche Nasenform oder Augenfarbe haben. Naja, ich probiere somit über andere Wege in die Schauspielerei zu kommen und solange ich Charaktere nicht verkörpern kann, spiele ich in Gedanken und schreibe das auf. Hat also auch sein Gutes, irgendwie.
A. Na klar, gerne. Also, ich heiße Shanti Lunau (und da ich es oft gefragt werde: Das ist kein Pseudonym!) und bin 22 Jahre jung. Derzeit studiere ich Theaterwissenschaften und deutsche Philologie, wobei ich ehrlich sagen muss, dass es spannender klingt, als es ist. Zumindest für mich. Mir fehlt da einfach die Praxis. Eigentlich möchte ich Schauspiel studieren, aber jeder, der schon einmal bei einem Vorsprechen war, weiß, wie hoch die Chancen sind, genommen zu werden. Nämlich so gut wie gar nicht. Da kannst du auch einfach die falsche Nasenform oder Augenfarbe haben. Naja, ich probiere somit über andere Wege in die Schauspielerei zu kommen und solange ich Charaktere nicht verkörpern kann, spiele ich in Gedanken und schreibe das auf. Hat also auch sein Gutes, irgendwie.
F: Wie würdest du dich in drei Wörtern beschreiben?
A: Hmm, sich selbst zu beschreiben ist immer schwer. Aber wenn, dann würde ich sagen ehrgeizig, fröhlich, sportlich.
F: Welche Werke stammen aus deiner Feder und worum geht es?
A: Also von mir gibt es bereits mehrere Sachen, wobei das erste zwei Kurzgeschichten in der Anthologie "Störgeräusche" sind.
Mächtig stolz bin ich auf jeden Fall auf meinen eigenen Roman. "Armania - Auf der Suche nach dem Bernsteinblut" ist ein Fantasy-Roman über Hoffnung und die Kraft der Freundschaft. Kurz nachdem die Protagonistin von ihrem Freund erfährt, wer er wirklich ist, wird dieser von seiner Vergangenheit eingeholt und sein Leben hängt am seidenen Faden. In Armania gibt es ein Medikament, seine letzte Hoffnung, doch das zu finden ist ziemlich schwer. Zum Glück wird Rina bei ihrer Reise von ihrer besten Freundin begleitet und zusammen zu hoffen und zu kämpfen kann sehr viel ausmachen.
Kürzlich habe ich auch ein ebook mit vielen verschiedenen Kurzgeschichten geschrieben. In "Zug-Geschichten. Kurzgeschichten von unterwegs für unterwegs" ist nicht nur Fantasy zu finden. Es sind Texte, die ich während Zugfahrten zu Vorsprechen geschrieben habe und die sicherlich dem ein oder anderen helfen, lange Fahrtzeiten gut zu überstehen.
F: Wie würdest du dein Buch in drei Wörtern beschreiben?
F: Wie würdest du dein Buch in drei Wörtern beschreiben?
A: Wenn es ein Satz aus drei Wörtern sein soll, dann passt: "Gib niemals auf" gut. Ansonsten Hoffnung, Freundschaft, Abenteuer.
F: Wie kamst du auf die Idee zum Buch? Was hat dich dabei inspiriert?
F: Wie kamst du auf die Idee zum Buch? Was hat dich dabei inspiriert?
A: Tatsächlich hatte ich die Protagonistin schon seit ich elf bin und es sollte auch immer um den groben Plot gehen, dass ein Mädchen ein Abenteuer erlebt um einen Jungen zu retten. Da war ich aber oft schon nach drei Seiten an meinem Limit. In der elften Klasse hatte ich für ein Jahr Philosophie und mein Lehrer war kaum anwesend, da er die Stundenpläne koordiniert hat. Oft gab es dann einen langen, philosophischen Text und wir wurden alleine gelassen. Das Thema "Höhlengleichnis von Platon" hingegen fand ich ziemlich interessant, doch wirklich Inhalt hat unser Lehrer uns da nicht gegeben. Also habe ich angefangen, mir etwas auszudenken, wie sowas wohl wäre. Und dann gab es kein Halten mehr. Wann immer der Unterricht mir zu langweilig wurde, habe ich geschrieben. Hefte und Blöcke wurden gefüllt und anschließend alles auf dem Laptop abgetippt. Nach einer Weile merkte ich, dass die Geschichte sich verändert. Mein Ende passte nicht mehr zum Anfang und ich begann das Höhlengleichnis wieder zu streichen. Also keine Sorge, es ist keine Philosophie von Platon mehr vorhanden :) Dafür sind 452 Seiten Fantasy in einem schicken Hardcover sicher verwahrt :D
F: Was macht deine Geschichte einzigartig?
F: Was macht deine Geschichte einzigartig?
A: Sicherlich die Geschichte, wie sie entstanden ist und natürlich die Wesen und die Parallelwelt. Das alles stammt aus meinem Kopf, aus meinem Herzen und aus meinen Erfahrungen. Ich habe sie selbst geschrieben und das allein macht sie einzigartig. Es ist meine Fantasie und nicht die, einer anderen Person.
F: Wie lange hast du an der Geschichte geschrieben?
F: Wie lange hast du an der Geschichte geschrieben?
Eine reine Schreibzeit hat es bei mir nicht gegeben. Ich bin eine Person, die bei Sonnenschein und Wärme schlecht schreiben kann. Viel lieber bei schlechtem Wetter und wenn es draußen dunkel ist. Demnach gab es im Sommer eine Pause, was der Geschichte gut getan hatte. So kamen die Figuren nochmal zu Atem. Insgesamt war es dann etwa ein Jahr Schreibzeit (mit der Pause), aber sehr viel mehr Zeit für Überarbeitung und dann ja auch noch der Aufenthalt im Verlag und das Warten auf Feedback von den Testlesern. Da sind dann schon vier Jahre zusammen gekommen.
F: Welchen Charakter deines Buches würdest du gerne treffen und was würdet ihr unternehmen?
F: Welchen Charakter deines Buches würdest du gerne treffen und was würdet ihr unternehmen?
A: Ich würde Benju sehr gerne einmal kennen lernen. Ich glaube, er ist ein toller Kerl und Criff ja auch nicht ganz unähnlich. Seine Vergangenheit ist hart, aber er ist daran gewachsen. Marik ist aber auch jemand, dem man sich gut anvertrauen kann. Ich glaube aber, dass Ale mein Liebling bleibt. Ihn habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Er kann super zuhören und auch Schweigen kann man gut mit ihm. Ich denke, wir würden einfach raus gehen und die Natur genießen. Vielleicht zeigt er mir ja mal, was man im Wald der Wipfler so erleben kann.
F: Sind noch mehr Projekte in Planung?
A: Hat es jemals ein Ende? Seit ich Armania geschrieben habe, wachsen die Ideen in meinem Kopf. Einige haben Roman-Charakter, sind aber noch nicht ausgereift genug. Ich schreibe immer so, als würde jemand etwas erzählen. Ich setze mich hin und höre zu. Das Buch lebt von den Figuren und nicht durch gepresstes und hektisches Schreiben. Neben den Kurzgeschichten, die hin und wieder geschrieben werden, habe ich gerade meinen zweiten Roman beendet und an meinen Wunschverlag geschickt. Jetzt warte ich auf eine Antwort, ehe ich mich bei anderen Verlagen damit bewerbe. Ich muss derzeit noch eine Hausarbeit schreiben, aber dann wartet bereits eine neue Idee darauf, niedergeschrieben zu werden. Ich habe aber noch zwei Trilogien, vier Romane und ein Serien-Drehbuch im Hinterkopf, deren Zeit hoffentlich irgendwann kommt. Manche Inhalte fehlen noch, aber ich stresse mich da nicht.
F: Sind noch mehr Projekte in Planung?
A: Hat es jemals ein Ende? Seit ich Armania geschrieben habe, wachsen die Ideen in meinem Kopf. Einige haben Roman-Charakter, sind aber noch nicht ausgereift genug. Ich schreibe immer so, als würde jemand etwas erzählen. Ich setze mich hin und höre zu. Das Buch lebt von den Figuren und nicht durch gepresstes und hektisches Schreiben. Neben den Kurzgeschichten, die hin und wieder geschrieben werden, habe ich gerade meinen zweiten Roman beendet und an meinen Wunschverlag geschickt. Jetzt warte ich auf eine Antwort, ehe ich mich bei anderen Verlagen damit bewerbe. Ich muss derzeit noch eine Hausarbeit schreiben, aber dann wartet bereits eine neue Idee darauf, niedergeschrieben zu werden. Ich habe aber noch zwei Trilogien, vier Romane und ein Serien-Drehbuch im Hinterkopf, deren Zeit hoffentlich irgendwann kommt. Manche Inhalte fehlen noch, aber ich stresse mich da nicht.
F: Wie kamst du zum schreiben? Was gefällt dir daran?
A: Zum Schreiben haben mich auf indirekte Weise meine Freunde gebracht. Ich habe früher gerne Rollenspiele gespielt. Das ging weit über das bekannte "Mutter, Vater, Kind" hinaus. Wir waren Drachen, Rehe, Tiger, Pferde, Magier, Pokémontrainer und so einiges mehr. Irgendwann haben sich aber meine Freunde dafür zu alt gefühlt und nicht mehr gespielt. Mir hat das gefehlt (da hat schon die Schauspielerin aus mir gesprochen). Da die Ideen für Figuren und Geschichten nicht aufhörten, begann ich sie aufzuschreiben, doch irgendwann wusste ich nicht mehr weiter. Bis zu dem Tag in der Schule. Seitdem hilft es mir gegen Langeweile anzugehen. Ich langweile mich wirklich schnell und konnte Leute damit oft ziemlich nerven, weil ich nichts mit mir anzufangen wusste oder ich Unterricht dann rumgehampelt habe. Ich bin einfach ein Spielkind und gerne aktiv. Wenn ich mich jetzt in der Uni oder unterwegs langweile, dann springt mein Kopf von ganz alleine an und denkt sich eine Szene aus. Die schreibe ich nieder und plötzlich ist die Zeit auch schon rum. Das ist toll.
F: Das Buch ist ja eher ein Fantasyroman... magst du auch in anderen Genre schreiben?
A; Ja, ich lege mich da nicht sonderlich fest. Im Grunde schreibe ich das, was ich auch gerne lese. Das ist in erster Linie Fantasy. Mal High-Fantasy wie bei der Trilogie, die ich plane, oder eine Mischung aus Fantasy und "Real-Life", wie im Roman. Das Buch, das ich gerade beendet habe, gehört eher zum Genre "New Adult", hat also keine Fantasy in sich. Eine weitere Trilogie gehört eher zu Science-Fiction und Distopie. Grundsätzlich mag ich Fantasy aber am Liebsten, da man da so wunderbar kreativ sein kann.
F: Liest du selber gerne?
A: Furchbar gerne! Allerdings bin ich recht anspruchsvoll. Viele Bücher, die gehyped werden, fand ich gar nicht gut. Dazu gehören "Göttlich verdammt", "Spiegelsplitter" und "Obsidian". Viele sind vielleicht jetzt schockiert, aber ich habe meine Gründe. Nachlesen kann man die übrigens auf meinem Rezensionsblog woertermagie.blogspot.com den es seit etwa 1,5 Jahren gibt. Als Kind mochte ich lesen nicht so, wobei es da um das rumsitzen und still sein ging. Das war mir zu langweilig. Anders war das, wenn man etwas vorlesen sollte. Da war mein Finger immer als erstes oben. Ich habe auch bei Vorlesewettbewerben mitgemacht. Figuren eine Stimme zu geben ist toll und ich möchte auch mal Hörbücher vertonen. Zwischenzeitlich hatte ich eine Lesepause, weil ich kein Geld für Bücher hatte und viel mit der Schule zu tun war. Ich bin hin und wieder in die Bücherei gegangen und habe mir dort gleich vier Bücher auf einmal mitgenommen. Seit ich alleine wohne lese ich wieder mehr, weil ich bis zur Uni sehr lange fahre. Ich habe im letzten Jahr bereits mehr Bücher gekauft, als davor in fünf Jahren. Mein Traum ist es, irgendwann in einem Haus zu wohnen und ein Lesezimmer zu haben. Bisher komme ich mit meinen zwei Regalen ganz gut aus.
F: Hast du ein Lieblingszitat?
A: Aus einem Buch? Keines, was mir jetzt so in den Kopf springt. Ich habe manchmal Dinge, die mir beim Lesen ins Auge fallen, aber sie gehen auch schnell wieder weg. An was ich mich erinnere ist "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", aus "Der kleine Prinz." Das kennt aber glaub ich fast jeder.
F: Hast du ein Lebensmotto?
A: Habe ich, wobei es da mehrere gibt, die alle im Grunde das gleiche aussagen. "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum." Dazu gehört auch "Ever tried, ever failed? No matter! Try again, fail again, but fail better!"
F: Hast du ein Lebensmotto?
A: Habe ich, wobei es da mehrere gibt, die alle im Grunde das gleiche aussagen. "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum." Dazu gehört auch "Ever tried, ever failed? No matter! Try again, fail again, but fail better!"
F: Was machst du neben dem schreiben so?
A: Wie ich schon erwähnt habe, studiere ich und bemühe mich, in der Schauspielerei Fuß zu fassen. Ohne Agentur ist das schwer und die nehmen kaum Leute auf, aber ich habe dieses Ziel und dafür werde ich kämpfen. Ansonsten habe ich einen Nebenjob und mache gerne Sport. Überwiegend Functional Training und ich tanze gerne. Und Kino ist toll :D
F: Hast du ein Vorbild?
A: In der Schauspielerei definitiv. Jennifer Lawrence ist toll, wenn ich daran denke, welche weibliche Schauspielerin mich beeindruckt. Mein größtes Vorbild ist Benedict Cumberbatch. Er zeigt mir immer wieder, wo ich ankommen möchte. Er holt mich mit jeder seiner Rollen ab, insbesondere als Sherlock ist er unbeschreiblich. Er hat übrigens am gleichen Datum Geburtstag wie ich. Als ich das rausgefunden habe, war ich richtig stolz. Ich rede mir gerne ein, dass es ein gutes Omen ist und es bestärkt mich, weiter zu kämpfen.
F: Was wäre dein Wunsch für die Zukunft?
A: Zunächst einmal, dass die Welt es endlich auf die Kette bekommt und friedlich wird. Ich glaube das wünscht sich so gut wie jeder. Für mich persönlich wünsche ich mir, als Schauspielerin im Film erfolgreich zu werden. Natürlich möchte ich gesund bleiben und hoffe, meine Familie und Freunde tun das auch. Ich möchte den Kontakt zu meiner besten Freundin nie verlieren. Ich möchte einmal einen Mann heiraten und Kinder bekommen, gemeinsam in einem Haus mit großem Obst- und Gemüsegarten leben und glücklich sein. Ich möchte weiterhin Geschichten schreiben und diese irgendwann auf der Leinwand sehen. Am Liebsten natürlich, wenn ich selber mitspiele.
Zum Schluss ein kleines Spiel.. :D
Kaffee oder Tee?
Definitiv Tee. Ich hab es probiert, aber Kaffee geht gar nicht!
Strand oder Berge?
Puuuuh....Berge?Strand? Was ist mit Strand in den Bergen...?
Sonne oder Mond?
Mond
Katzen oder Hunde?
Eindeutig Hund (obwohl der Tiger mein Lieblingstier ist)
Frühaufsteher oder Langschläfer?
Frühaufsteher.
Ist das Glas halbvoll oder halbleer?
Ist das wichtig? Hauptsache man genießt jeden Schluck.
Drache oder Einhorn?
Drache
Print oder eBook?
Auf jeden Fall Print!
Gestreift oder Gepunktet?
Gestreift
Kulli oder Füller?
Kulli. Da muss immer einer dabei sein :)
Danke liebe Shanti für das tolle Interview! Es hat Spaß gemacht deine Antworten zu lesen ♥ Hoffentlich hört man noch mehr von dir :)
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~ Infos zum Buch ~
Seitenanzahl: 452
Preis: 17,95€ (Print), 1,99€ (eBook)
ISBN: 978-3867405799
Erscheinungstermin: 17.04.2015
Genre: Fantasy
Klappentext:
Rina ist glücklich. Sie hat nicht nur ihr Abitur bestanden, sondern auch die Liebe ihres Lebens gefunden. Doch dann geschieht etwas, womit niemand gerechnet hatte. Rinas Freund wird von seiner Vergangenheit eingeholt und schwebt kurz darauf in Lebensgefahr. Nur ein einziges Medikament kann ihn jetzt noch retten, doch dafür muss Rina in eine Welt reisen, die sie nicht kennt. Wird sie es schaffen, das Bernsteinblut rechtzeitig zu finden und ihre Liebe zu retten?
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~ Textauszug ~
Leseprobe „Armania – Auf der Suche nach dem Bernsteinblut
Von Shanti M.C. Lunau
Von Shanti M.C. Lunau
Gemeinsam aßen wir unsere Proviant-Reste, zusammen mit dem frischen Brot, und in meinem Bauch machte sich ein warmes und sattes Gefühl breit. Die Sonne wanderte langsam höher und es wurde schnell heller um uns herum. Nach dem Frühstück packten wir zügig unsere kleinen Zelte ein und schütteten das Feuer mit Erde zu, damit es nicht jedem sofort auffiel, dass hier jemand gewesen war. Wir wollten so früh wie möglich mit dem Marsch durch den Dschungel starten, um noch vor Einbruch der Nacht am anderen Ende zu sein.
Wir kamen anfangs auch ziemlich zügig voran. Die Stämme waren nicht mehr glatt, sondernd rau, immer öfter schlängelten sich grüne und braune Lianen von den Baumkronen und Ästen herab. Das Holz der heruntergefallenen Äste knackte unter meinen Sohlen und die Bäume über uns verdeckten langsam aber sicher die Wärme und das Licht der Sonne. Die Lianen wurden dicker, das Blätterdach dichter und ich immer angespannter. Je tiefer wir gingen, desto mehr hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Doch egal wie oft ich mich auch umsah, ich konnte weit und breit niemanden entdecken. In weiter Ferne hörte ich eine Art Affenkreischen, Vogelzwitschern und Tierlaute, die ich nicht zuordnen konnte. Meine Nackenhaare standen permanent aufrecht.
„Wahnsinn, ich habe das Gefühl, ich bin auf einer Expedition durch den Urwald?”, sagte Line irgendwann in die kleine Runde und lenkte mich eine Weile ab. Ich musste lachen.
„Bist du doch auch. Wir sind hier in einem Dschungel und wir sind auch tatsächlich auf einer Expedition.“ Line wurde rot. „Du weißt genau, was ich meine.“
„Wir sind hier im Lianen-Dschungel, um genau zu sein, die Heimat der großen Katzen. Seid vorsichtig, die Katzen sind derzeit nicht wirklich gut auf Besucher zu sprechen. Nach Aussagen, die ich gehört habe, waren die Katzen früher friedlich, doch auch sie mussten sich den neuen Umständen anpassen, als die Burner begannen durch Armania zu ziehen. Die großen Katzen waren zwar noch nie wirklich Schmusetiere, es gab immer ein Risiko, sich mit ihnen abzugeben, aber in unserer derzeitigen Situation möchte ich ihnen ehrlich gesagt unter keinen Umständen begegnen. Bisher konnten sie ihr Territorium gegen die Burner erfolgreich verteidigen - und das will was heißen. In der ganzen Zeit sind wir alle misstrauisch geworden, als wir gemerkt hatten, dass wir nicht mehr nur unter unseresgleichen sind. Auch Humanil mussten in Kämpfen ihr Leben lassen, und da wir nicht vergessen können, begannen wir damit, unser Verhalten zu verändern, indem wir uns anpassten. Irgendwie müssen wir uns ja verteidigen, und die großen Katzen sind dafür genetisch optimal ausgestattet.“
Aufgrund von Ales letztem Satz war mir nun noch unheimlicher zumute als vorher. Wieso hat er das denn nicht schon am Anfang gesagt? Vielleicht hätte es irgendwo einen etwas ungefährlicheren Weg gegeben, dachte ich unsicher, ermahnte mich jedoch gleich selbst, lieber an etwas anderes zu denken.
Dennoch traute sich von da an niemand von uns ein Geräusch zu machen und so gingen wir stumm immer weiter, auch wenn keiner wusste, wohin wir zu gehen hatten. Doch dann fiel mir plötzlich etwas Beunruhigendes auf.
„Wartet mal kurz, hört ihr das?“, fragte ich vorsichtig und blieb stehen, um angestrengt zu lauschen.
„Nein, ich höre nichts, wieso?“, antwortete Line und auch Ale schüttelte verneinend den Kopf.
„Eben!“, antwortete ich. „Das ist es gerade. Bis vor kurzem waren doch noch Geräusche zu hören. Jetzt hört man nur noch … Blätter rascheln …“ Ich stockte, vollendete meinen Satz nur schleichend, während mein Blick nach oben wanderte. Mein Herz rutschte mir augenblicklich in die Hose. Über uns saßen sie, wilde Affen, die uns schweigend mit ihren hellen Augen beobachteten, in deren Iris sich die Baumkronen spiegelten.
Ale und Line folgten meinem Blick und wurden ebenfalls stocksteif.
„Das ist nicht gut“, flüsterte Ale und trat einen Schritt zurück. Und damit begann das Gekreische. Immer lauter und hysterischer schrien die Affen plötzlich, während sie mit einem Mal wild durcheinander sprangen. Auf uns zu, vor oder hinter uns, ihre Hände und Füße streiften meinen Kopf oder die Arme, die ich mir schützend vor das Gesicht hielt. Innerhalb von Sekunden konnte ich weder Line noch Ale mehr sehen.
„Nicht bewegen!“, hörte ich Ales Stimme zwischen den schrillen Lauten der Affen.
Nichts leichter als das, dachte ich und kauerte mich auf dem Boden klein zusammen, die Arme dabei noch immer schützend über meinem Kopf. Doch meine Ohren nahmen jedes Geräusch der Umgebung in sich auf. Ich musste mich nicht einmal sonderlich dafür anstrengen. Und dann hörte ich, nicht weit von mir entfernt, ein tiefes Knurren. Es passte nicht in die hellen, schrillen Laute der Affen über und neben mir, daher blickte ich nun doch für einen kurzen Moment auf. Und sah direkt in die gelben Augen einer Raubkatze. Mit einem Mal, ohne wirklich groß darüber nachzudenken, stand ich kerzengerade auf den Füßen, folgte meinem Instinkt und rannte los.
„Lauft!“ Ich hörte die Schritte von Lines Schuhen auf dem Boden und wusste, dass sie auf meine Worte gehört hatte. Mit den Armen vor dem Gesicht rannte ich durch die wilde Affenmenge, ignorierte die Schmerzen, die plötzlich auftraten und achtete nicht darauf, wo meine Freunde entlangliefen.
Ich rannte einfach los, durch die Baumreihen, Äste und Büsche, immer weiter und weiter. Ich wollte nur weg von diesem Ort. Ich hielt tatsächlich erst an, als ich über eine Wurzel stolperte und frontal auf dem Boden landete. Jetzt erst bemerkte ich, dass die Schreie der Affen bereits verstummt und ich alleine war.
Nirgendwo war etwas von Line oder Ale zu sehen oder zu hören. Vorsichtig rappelte ich mich auf und lehnte mich keuchend an einen Baum. Meine Lungen brannten von diesem Sprint wie Feuer.
Nach einer Viertelstunde Verschnaufpause war allerdings immer noch keiner der beiden anderen in Sicht. Hoffentlich ist ihnen nichts passiert, dachte ich und machte mich auf den Weg, meine Freunde zu suchen.
„Line? Ale? Ist jemand hier? Hallo? Wo seid ihr denn? Line? Ale?“, rief ich so laut ich konnte, ohne dabei gleich zu schreien. Doch ich hörte weit und breit kein einziges Geräusch. Kein Affengebrüll, kein Vogelzwitschern, kein fremdes Tier und leider auch nicht meine Freunde.
Völlig entkräftet und durstig erreichte ich nun eine kleine Lichtung, die sich um einen winzigen, klaren See zog. Da ich mittlerweile ziemlich verschwitzt war, machte ich eine Pause, um mich abzukühlen. Nebenbei konnte ich auch endlich meine leere Wasserflasche wieder auffüllen. Auf der offenen Fläche der Lichtung spürte ich nun umso mehr, wie warm es mittlerweile geworden war. Die Sonne brannte auf die Steine und den See und erwärmte die Luft, bis sie zu flimmern begann.
Während ich mir die Arme und Beine mit Wasser bespritzte, behielt ich den Wald im Auge, um auf einen möglichen weiteren Angriff reagieren zu können. Ich hatte einige tiefe Kratzer an meinen Armen, die von den Krallen und Zähnen der Affen sein mussten und das kühle Wasser brachte sie dazu, höllisch zu brennen. Ich erinnerte mich an die Wundsalbe, die ich von Zuhause mitgenommen hatte und wollte gerade zurück zu meinem Rucksack gehen, als ich mit meinen Schuhen auf einem bewachsenen Stein ausrutschte und das Gleichgewicht verlor. Ich prallte mit der Stirn frontal gegen einen dicken Ast auf dem Boden und verlor das Bewusstsein.
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