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Sonntag, 28. April 2019

Mehr Autismus bitte!

Die Tage habe ich Ein Tor zu eurer Welt von Aaron Wahl beendet und als Resultat habe ich mich mal mehr mit dem Thema Autismus und Literatur auseinander gesetzt. Denn, sind wir mal ehrlich, es gibt nicht viele Bücher in denen Charaktere Autisten sind. Es gibt sie, aber eben selten. Wenn ihr also gute Bücher kennt die einen Charakter oder gar einen Protagonisten haben, welche/r Autist/in ist, hinterlasst doch einen Kommentar.

Für all diejenigen unter euch, die nicht ganz sicher sind was Autismus überhaupt ist oder nur eine Ahnung haben was es bedeutet, hier eine ganz kurze Übersicht:
  • Autismus ist eine Entwicklungsstörung
  • meiden oftmals soziale Kontakte, vermeiden Blickkontakt
  • können Gefühlsregungen nur schwer nachvollziehen und selber zum Ausruck bringen, Empathie daher eingeschränkt
  • Manchmal ist auch die Sprache / die Kommunikation gestört. Kinder hinken z.B. bei der Sprachentwicklung hinterher.
  • Rituale und stereotypes Verhalten: Sie brauchen Struktur und wiederkehrende Rituale zur Orientierung. 
  • Konzentration oft auf ein bestimmten Aspekt, welche sie komplett einnehmen. Oft ungewöhnliche Details. 
Inklusion auch in Büchern
Aktuell gibt es eine sehr positive Entwicklung was Own Voice Bücher angeht. Hierbei handelt es sich um Bücher aus der Sicht von Randgruppen. Daher kommen oft Charaktere aus der LGBTQ-Community, sprich Charaktere die zum Beispiel homosexuell oder auch queer sind, vor. Aktuell "boomen" solche Bücher einfach total und es ist auch super wichtig, dass sie immer präsenter werden. Denn obwohl es eigentlich normal sein sollte, ist es dies oftmals in den Augen einiger noch nicht. Wieso aber rede ich jetzt aber plötzlich von LGBTQ und Randgruppen? 
Nun auch Menschen mit einer Behinderung gehören zu einer Randgruppe - oftmals ausgegrenzt auf Grund ihrer Beeinträchtigungen. 

Während ich eine positive Entwicklung im Bereich der LGBTQ sehe, würde ich mir auch im Bezug auf Behinderung mehr Fortschritt sehen. Ich spreche nicht davon, dass mal ein Charakter mit Autismus erwähnt, sondern viel mehr davon, dass auch mal ein Protagonist Autist ist und das nicht nur in Geschichten welche von dem Schicksal eines Autisten erzählen. Ich würde mir wünschen, dass ein Autist mal der Held eines Fantasy-Epos wäre, ohne dies zum zentralen Thema zu machen. Autismus als Teil seines Charakters, aber nicht der Hauptaugenmerk. 
Es ist wichtig auch sie in Büchern einzubeziehen, denn auch sie haben eine Stimme verdient. Sie sind genau so wertvoll für die Gesellschaft und auch wenn sie die Welt mit anderen Augen sehen, haben sie doch eine eigene Meinung und starke Eigenschaften. 

Inklusion ist stets ein umstrittenes aber wichtiges Thema und ich finde auch in Büchern sollte es eine Rolle spielen. Denn im Grunde spiegeln Bücher unsere Gesellschaft und daher ist es umso wichtiger, diese Aspekte einzubeziehen. Den Menschen eine Stimme zu geben, in denen sie sich nicht  für sich selber verstecken müssen, in denen ihre Eigenschaften nicht nur auf einen zentralen Aspekt konzentriert und übermäßig aufgebauscht werden und in denen sie nicht von anderen gerettet werden müssen. Mehr Authentizität und weniger Stereotypen. 
Natürlich ist es schwierig als Nicht-Autist ein Buch aus der Sicht eines Menschen mit Autismus zu schreiben, aber dennoch denke ich ist es wichtig den Markt bzw den Raum für genau solche Bücher zu schaffen. Niemals werde ich mich so fühlen können wie ein Mensch mit Auitsmus aber wenn wir wollen, dass Menschen mit Behinderung Teil unserer Gesellschaft werden, dann gehört auch die Literatur (sowie Film und Fernsehen) dazu. Und auch ein Autist kann sehr wohl ein Buch schreiben! Es mangelt ja nicht an Talent. Und wer jetzt denkt, dass Thema ist durch und die Menschen sind doch Teil unserer Gesellschaft, der irrt sich leider.... denn noch immer ist Ausgrenzung ein enormes Thema in diesem Bereich.

Ich denke es würde sehr helfen, so manchen das Thema Autismus (oder auch Down-Syndrom etc.) näher zu bringen und vielleicht verständlicher zu machen. Denn, ganz ehrlich, bevor ich meine Ausbildung zur Erzieherin gemacht habe, wusste ich recht wenig über genau diese Menschen - was echt schade ist! 

Fazit
Ich würde mir wünschen, dass auch in Büchern das Thema Autismus einzieht. Das auch sie ihre Own Voice Bücher erhalten und auch sie mal der Held einer Abenteuergeschichte sein können. Keine Stereotypen die den Markt dominieren, keine Bücher in denen sie immer gerettet werden müssen, sondern sie mal der Retter sind. In denen ihre Eigenschaften nicht negativ belastet sind, sondern mal als etwas positives gesehen werden und einfach Teil des Geschehenes sind. 

Wie seht ihr das Ganze? Was sagt ihr zu dem Thema? Ich würde mich über euer Feedback freuen!

Eure,

2 Kommentare:

  1. Hallo Sinah,

    ein toller Post, dem ich definitiv zustimme!
    Wobei ich ehrlich gesagt gerade bei so einem Thema wie Autismus eher dafür wäre, Autisten selbst den Raum zu geben, Bücher zu veröffentlichung, um eben stereotype Darstellungen, die oftmals auch noch stigmatisiert und verzerrt sind, zu vermeiden. Gerade Autismus ist ja eine sehr berietgefächerte Behinderung, und ich weiß nicht, inwieweit es Nicht-Autisten möglich ist, sich da respektvoll hineinzuversetzen.
    Aber du hast Recht, wir brauchen mehr Bücher, die auch solche Randgruppen einschließen. Zumal ich oft das Gefühl habe, dass wir falsche, bzw. eben stigmatisierte und verzerrte Wahrnehmungen von Behinderungen haben.

    Liebe Grüße
    Dana

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    Antworten
    1. Hallo Dana :)
      Ja, da stimme ich dir auch zu. Man sollte ihnen definitiv den Raum geben, selber Bücher zu schreiben. Sonst tappt man schnelle in die Falle, es falsch darzulegen. Freut mich, dass du mir dabei zustimmst :)

      Alles Liebe,
      Sinah

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